Feridun Zaimoglu

Am Literaturtelefon unter 0431/901-1156 und www.literaturtelefon-online.de liest Feridun Zaimoglu aus seiner 2013 bei LangenMüller erschienenen Novelle „Der Mietmaler“. Die Aufnahme entstand in seinem Kieler Atelier und ist auf www.literaturtelefon-online.de erstmals nicht nur zu hören, sondern auch als Video zu sehen.

„Haben diese Frauen Namen? GewissermaĂźen, sagte ich, sie heiĂźen: die VerblĂĽffte, die Hungrige, die Weitsichtige, die Unverblassbare … Nein. Sie mĂĽssen sich andere Titel einfallen lassen. Unverblassbar – ich bitte Sie! Gibt es diese Frauen wirklich? Reine Phantasie, sagte ich.“ Eine Liebesgeschichte – so poetisch und geheimnisvoll wie Feridun Zaimoglus Porträtbilder von Frauen(figuren), die hier zum ersten Mal in Buchform präsentiert werden.

Sonja tobt. Und kurz darauf verschwindet sie. ZurĂĽck bleibt der Maler, der die Frauen liebt. Der, wenn er eine Frau sieht, sofort zum Zeichenblock greifen und sie porträtieren muss. Er ist ein einsamer Tagträumer, melancholisch verweht, ein Sonderling, den im Viertel alle kennen. Inmitten der Trennungskrise erreicht ihn der Auftrag, eine Frau aus der nahen Stadt zu malen, das Honorar ist fĂĽrstlich. Er klingelt, ĂĽberreicht Mozartkugeln, zeigt ihr seine Mappe – mit Zeichnungen von Frauen. Edouard und Nora, Maler und Modell, Mann und Frau, das Spiel beginnt …

Zaimoglu, der seit vielen Jahren selber malt, nimmt die Leser mit in seine Bilderwelten voll abgründiger Farbenpracht. Seine poetisch-dramatische Skizze einer Liebe erzählt von wildem Seelenschmerz – und von den Möglichkeiten, sich das Glück zu ermalen.

Feridun Zaimoglu

Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller und Maler lebt. Der vielseitige Autor wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der Literaturhäuser (2012). Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen die Romane „Kanak Sprak“ (1995), „German Amok“ (2002), „Liebesbrand“ (2008) und „Ruß“ (2012).

Zuletzt war Zaimoglu am Literaturtelefon im April 2012 mit seinem Tagebuch in Bildern „Weiter im Text“ zu hören.

Foto: ögyr

Verlag: Verlagsinfo zum Buch
Leseprobe (PDF)

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