Elke Erb
Lesung, Vorlesung und Gespräch – das ist das Programm der Kieler Liliencron-Dozentur, die das Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und das Literaturhaus Schleswig-Holstein seit 1997 durchführen. Mit der Wahl der 1938 geborenen Lyrikerin Elke Erb hat sich die Liliencron-Jury entschlossen, ein Lebenswerk zu ehren.
Seit 1966 arbeitet Erb als freiberufliche Autorin und Ăśbersetzerin, insbesondere russischsprachiger Lyrik. FĂĽr ihre lyrischen Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ernst-Jandl-Preis und dem Anke Bennholdt-Thomsen-Lyrikpreis.
„Die Gedichte schreiben sich gewissermaßen selbst“, beschreibt Elke Erb ihre Arbeitsweise in einem Interview der „Kieler Nachrichten“ (30.11.2016) zur Liliencron-Dozentur. Am Dichten seien sowohl das sich häufig aus Erinnerungen und Natureindrücken speisende „Unter-Ich“, wie sie es nennt, beteiligt, als auch das kontrollierende „Ober-Ich“, das die „sich selbst meldenden“ Sprachbilder behutsam in Form bringt: „Mir fällt ein Wort ein, und das nächste fügt sich von selber daran, ich passe nur auf.“ Dieses Phänomen der „Sonanz“ spiegelt sich auch im Vortrag ihrer Gedichte, wo sie kleine Worterläuterungen einfügt und diese als Teil des sich beim Vorlesen neu fügenden Gedichts begreift.
Verlag: Verlag Urs Engeler
Foto: ögyr
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