Hartmut Tödt

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Hartmut Tödt neun Gedichte aus seinem 2014 entstandenen und hier erstmals – als Autorenlesung – veröffentlichten Zyklus „Chiaroscuro“.



„Chiaroscuro“ (italienisch: „hell-dunkel“), Hell-Dunkel-Malerei (auch französisch: „clair-obscur“) bezeichnet ein in der Spätrenaissance und im Barock entwickeltes Gestaltungsmittel der Grafik und Malerei, das sich durch starke Hell-Dunkel-Kontraste auszeichnete und sowohl der Steigerung des Räumlichen als auch des Ausdrucks diente (Quelle: Wikipedia). Tödt stellt den bisher neun Gedichten des Zyklus diesen (im doppelten Wortsinne) malerischen Begriff als Titel voran, indem die Gedichte wie in der Malerei in jenem Hell-Dunkel-Kontrast angelegt sind, um ihn kreisen, Licht und Schatten, helle und dunkle Wortklangfarben, Leben und Tod mit- und ineinander sich verschränkend verbinden. Ein aus der Malerei entlehntes poetisches Prinzip, das sich sowohl inhaltlich wie formal in die in elegischem Ton gehaltenen Gedichte einprägt.

Hartmut Tödt, geboren 1953 in Bad Segeberg, bezeichnet sich selbst zu Recht als „Vertreter einer aussterbenden Gattung“, jenen noch nach dem – man mag sagen, im ursprünglichen Sinne interdisziplinären – humanistischen Bildungsideal ausgebildeten „polyglotten Philologen“.

Er beherrscht nicht weniger als sieben Sprachen und studierte Germanistik, Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie an der Kieler Christian-Albrechts-Universität, wo er zwölf Semester auch als Dozent wirkte, bevor er zeitgleich und folgend in den Beruf des Gymnasiallehrers wechselte. Seine umfängliche „klassische“ Bildung spiegelt sich in seinem dichterischen, bisher nur im Verborgenen blühenden Werk in zahlreichen Allusionen auf griechische Mythologie, den Kanon der Literatur von der Klassik über die Romantik bis in die des 20. Jahrhunderts und nicht zuletzt die Musik von Bach bis Mozart und darüber hinaus – wie hier zu hören.

Foto: ögyr

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