Gerd A. Meyer

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Gerd A. Meyer aus seiner im Selbstverlag erschienenen (auto-) biografischen „Spurensuche“ nach seinem Vater, einem russischen Kriegsgefangenen. Die Aufnahme entstand im Rahmen einer Lesung in der Förde-VHS Kiel am 6.4.2017.



Auf einem der Massengräber des Kriegsgefangenenfriedhofs in Sandbostel unweit Bremens hält seit Ende 2009 ein schlichtes russisch-orthodoxes Holzkreuz die Erinnerung an Anatolij Michailowitsch Pokrowskij wach. Sein Sohn, Gerd A. Meyer, fand die Daten des Vaters nach jahrelanger Suche schließlich auf Karteikarten in einem Dresdner Archiv. Blumen von fremder Hand schmücken die vermutete Stelle der Ruhestätte des damals jungen Mannes in der Gedenkstätte „Lager Sandbostel“, der das Schicksal zahlloser Opfer des Krieges teilen musste.

Gerd A. Meyer unternahm eine zunächst aussichtslos scheinende Suche nach seinem Vater und damit nach seinen eigenen Wurzeln. Der junge Anatolij starb im Februar 1945. Vermutlich hat ihn bis dahin nur die (verbotene) Liebe zur örtlichen Bauerntochter, Gerd Meyers Mutter, überleben lassen.

In seinem Buch beschreibt Gerd A. Meyer die Recherchen, später seine Reisen nach Moskau und in das noch entfernter gelegene Semetschino, wo sein Vater vor dem Krieg lebte. Dort traf er auf Angehörige, Cousinen, Tanten etc., deren Trauer nun mit der seinen zusammenfließen konnte. So erfährt auch eine nachfolgende Generation von den „sagenhaften“ Verwicklungen, der Bitternis des Krieges und den wiederum daraus entstandenen Verbindungen, die neue Perspektiven eröffnen.

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Foto: ögyr

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