Iris Radisch
Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest die Literaturkritikerin Iris Radisch aus ihrem bei Rowohlt erschienenen Sachbuch „Warum die Franzosen so gute Bücher schreiben“. Die Aufnahme entstand bei einer Lesung im Literaturhaus Schleswig-Holstein am 17.1.2018.
In ihrem Buch stellt Radisch einen persönlichen Kanon der bedeutendsten französischen Nachkriegs-Autor*innen von Sartre bis Houellebecq zusammen. Die lebendig erzählten Portraits über Simone de Beauvoir, Albert Camus oder Jean-Paul Sartre tragen einen wichtigen Teil zur Debatte über die Literarizität unseres Nachbarlandes bei. Radisch gelingt es in brillanter Sprache, die facettenreichen Motive der neueren Nachkriegsliteratur auszuloten, die sie als existenzialistisch, mal politisch, immer verführerisch herausstreicht. Lebendig zeichnet die Autorin auch den Paradigmenwechsel der französischen Literatur zur Gegenwart nach, den sie von einer „Neuen Aufrichtigkeit“ und „Autofiction“ charakterisiert sieht.
Iris Radisch, geboren 1959 in Berlin, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Frankfurt a.M. und Tübingen. Seit 1990 ist sie als Literaturkritikerin bei der Wochenzeitung DIE ZEIT tätig, seit 2013 auch als Leiterin des ZEIT-Feuilletons. Daneben wurde sie als Fernsehmoderatorin bekannt, u.a. im „Literarischen Quartett“. 2008 wurde sie mit dem Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache ausgezeichnet. 2009 ernannte die französische Kulturministerin Iris Radisch zum „Chevalier des Arts et Lettres“.
Im 40. Jahr des Literaturtelefons Kiel wagen wir mit Radischs Beitrag auch ein Experiment: Aus technischen Gründen können am „oldschool“ Telefon nur maximal 10 Minuten „gesendet“ werden. Iris Radischs ausführliche, fast doppelt so lange Lesung für das Literaturtelefon ist hier online zu hören.
Verlag: Rowohlt Verlag
Foto: Thorsten Wulff
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