Christopher Ecker

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Christopher Ecker den Beginn seines Anfang Juli 2021 im Mitteldeutschen Verlag erschienenen Romans „Herr Oluf in Hunsum“.



Christopher Eckers Literatur gilt als spannend, provokativ und hintergründig, aber er hat auch eine boshaft-komische Seite – und diese kommt in „Herr Oluf in Hunsum“ voll zum Tragen. Während seine beiden letzten Romane („Die letzte Kränkung“, 2014, und „Der Bahnhof von Plön“, 2016) herausragende Beispiele für literarische Phantastik sind, kehrt Ecker jetzt in eine Realität zurück, die sich als ähnlich abgründig erweist – aber mit mehr Ironie aufwartet.

Eckerts Protagonist Professor Oluf Sattler ist ein zutiefst verunsicherter Mann, dem alle liebgewordenen Gewissheiten entgleiten, als er zu einem Kongress in Norddeutschland reist – der, so heißt es im Buch, „weit schlimmer wird, als du es dir ausgemalt hast. Du machst dich lächerlich, verstrickst dich in einem Gemenge aus alter und neuer Schuld und gerätst auf der grotesken Heimfahrt zu allem Überfluss noch in einen Mordfall. Der könnte zwar peinlicher nicht sein, öffnet dir aber dennoch die Augen für alles, was dir im Leben wesentlich ist – und was du bislang souverän beiseite gewischt hast.“

Christopher Ecker legt mit „Herr Oluf in Hunsum“ ein Buch vor, das je nach Blickwinkel ein sehr komischer tragischer Roman oder ein sehr tragischer komischer Roman ist. Spannend und irritierend zugleich, geht es um Verantwortung, späte Sühne und die Frage, wie man als Philosoph berühmt wird, wenn man alle Skrupel fahren lässt.

Christopher Ecker (geb. 1967 in Saarbrücken) studierte in Kiel Germanistik und Philosophie und ist heute neben seiner Arbeit als Schriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker Lehrer an der Heinrich-Heine-Schule Heikendorf. Sein bisher erfolgreichstes Buch ist der 2012 erschienene Roman „Fahlmann“, den der Kritiker Denis Scheck als „eines der großen Leseabenteuer der deutschen Gegenwartsliteratur“ bezeichnete und für den Ecker 2015 den Friedrich-Hebbel-Preis erhielt.

Christopher Ecker las schon öfter am Literaturtelefon, zuletzt im November 2018 aus seinem Lyrikband „Schach dem Vollmond“.

Autor bei Wikipedia

Verlag: Mitteldeutscher Verlag

Besprechung auf NDR kultur

Foto: Arne Rautenberg

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