Cihan Acar

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Cihan Acar aus seinem 2020 bei Hanser Berlin erschienenen und mit dem Literaturpreis der Doppelfeld Stiftung ausgezeichneten Romandebüt „Hawaii“. Die Aufnahme entstand im Rahmen der Lese-Lounge im Literaturhaus Schleswig-Holstein am 20.10.2021.



Es sind die heißesten Tage im Jahr, Hundstage, die, so glauben manche, schweres Unheil bringen. Kemal Arslan läuft durch Heilbronn, ein Fußballstar, der nach einem Unfall seine Karriere beenden und von vorn anfangen muss. Unbeteiligt steht er auf einer türkischen Hochzeit herum, geht in ein Striplokal und ins Wettbüro, gerät mitten hinein in eine Straßenschlacht zwischen Rechten und Migranten, trifft seine Exfreundin Sina und besucht seine Eltern, die, wie die meisten Türken der Stadt, in Hawaii wohnen, einem Problembezirk mit heruntergekommenen Hochhäusern und rauem Straßenleben, der rein gar nichts mit dem Urlaubsparadies gemeinsam hat.

Cihan Acars brisantes Debüt über Heimatlosigkeit und Toleranz in unserer zerrissenen Gesellschaft ist „ein rauschhafter Trip durch Heilbronn, der den Leser sofort in seinen Bann zieht“ (Benedict Wells). Er erzählt von zwei Tagen und drei Nächten eines jungen Mannes, in denen er alle Stadien von Illusion, Sehnsucht und Einsamkeit durchquert. Ein Buch über all die Heimatlosen, Nachtgestalten und Romantiker, die im Dazwischen leben.

Cihan Acar wurde 1986 bei Heilbronn geboren. Nach dem Abitur begann er das Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg. Nebenbei arbeitete er als Journalist und Autor. Er schrieb zwei Sachbücher über Hip-Hop und über den Istanbuler Fußballclub Galatasaray und berichtete unter anderem für die dpa aus der Türkei. Nach längeren Aufenthalten in Istanbul und Berlin kehrte er zurück, um sein Studium abzuschließen.

Verlag: Hanser Berlin

Foto: Robin Schimko

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