Lena Gorelik

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Lena Gorelik aus ihrem im Mai 2021 im Rowohlt Verlag erschienenen Roman „Wer wir sind“. Die Aufnahme entstand bei einer Lesung am 25.4.2022 im Literaturhaus Schleswig-Holstein im Rahmen der Reihe „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die Lesung wurde veranstaltet vom Literaturhaus SH, dem Zuwanderungsbeauftragten des Landes SH, der Jüdischen Gemeinschaft SH und der Landesweiten Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (LIDA SH).



Die 1981 in Leningrad geborene Autorin russisch-jüdischer Herkunft erzählt in ihrem neuen Roman von ihren Einwanderungserfahrungen und wie eine Frau zu sich selbst und zu ihrem Platz im heutigen Deutschland findet. Mit ihrer Heldin in „Wer wir sind“ schlägt sie einen an Autobiografisches angelehnten Weg ein:

St. Petersburg/Ludwigsburg 1992. Ein Mädchen reist mit den Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Was sie dafür zurücklässt, sind ihre geliebte Hündin Asta, die Märchen-Telefonnummer und fast alles, was sie mit Djeduschka, Opa, verbindet – letztlich ihre Kindheit. Im Westen merkt die Elfjährige, dass sie jetzt eine andere und „die Fremde“ ist.

Auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst ihre russische Nostalgie; und die stolze Großmutter, die mal einen Betrieb leitete, ist hier einfach eine alte Frau ohne Sprache. Das erst fremde Deutsch kann dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden, bei der Eroberung jenes erhofften Lebens. Aber die Vorstellungen, was Freiheit ist, was sie erlaubt, unterscheiden sich zwischen Eltern und Tochter immer mehr …

Lena Gorelik kam 1992 zusammen mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Sie ging in Baden-Württemberg zur Schule. Nach ihrer Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München absolvierte sie den Elitestudiengang „Osteuropastudien“.

Ihr erster Roman „Meine weißen Nächte“ (2004) wurde vom Magazin „bücher“ als „der beste neue Roman über Deutschland und absolut hinreißendes Buch“ gelobt. „Hochzeit in Jerusalem“ (2007) war nominiert für den Deutschen Buchpreis 2007. Im März 2012 folgte das erste Sachbuch „Sie können aber gut Deutsch“. Die Autorin wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, dem Ernst-Hoferichter-Preis und dem Förderpreis Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. 2013 erschien ihr bislang letzter Roman „Die Listensammlerin“. Lena Gorelik lebt mit ihrer Familie in München.

Autorin: www.lenagorelik.de

Wikipedia über die Autorin

Verlag: Rowohlt Verlag

Foto: Charlotte Troll

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