Hannes Hansen

Am Literaturtelefon unter 0431/901-8888 und www.literaturtelefon-online.de liest Hannes Hansen aus seinem am 1.11.2019 in der Edition Grabener des Kieler Grabener Verlag erscheinenden Romans „Jenes volle satte Gelb“.



Der Roman thematisiert die Unmöglichkeit, die Vergangenheit ungeschehen zu machen. Vordergründig geht es um die menschlichen Katastrophen, die die deutsche Teilung gezeitigt hat. Doch sein eigentliches Thema ist die Vergeblichkeit, auf der „Suche nach der verlorenen Zeit“ das – ob zu Recht oder Unrecht – nostalgisch verklärte Paradies der Kindheit und Jugend wiederzufinden.

„Jenes volle satte Gelb“ erzählt die Geschichte des Kunsthistorikers und Antiquitätenhändlers Georg Nicolaisen, der 1960 die DDR verließ, um dem drohenden Militärdienst zu entgehen, und die seiner Freundin Friederike Schönemann. Der angehenden Ärztin war es nach dem Mauerbau 1961 unmöglich, ihrem Freund in den Westen zu folgen – sie hatte so lange gewartet, um ihre krebskranke und dem Sterben nahe Großmutter betreuen zu können. Georg und Friederike, die sich als Nachbarkinder seit frühester Kindheit kennen und für die es immer feststand, dass sie einmal heiraten würden, verlieren sich aus den Augen. Als sie sich nach der „Wende“ in der DDR wiedertreffen, erleben sie eine kurze Zeit des Glücks. Eines Glücks, das sich als brüchig erweist, weil sich Vergangenheit nach einigen Jahren neuer Gemeinsamkeit als wirkmächtig erweist.

Hannes Hansen, geboren in Potsdam, studierte nach dem Abitur in Kiel Germanistik und Anglistik. Er war Aushilfslehrer in England und Lektor fĂĽr deutsche Sprache und Literatur in Swansea (Wales) und Dublin, danach Gymnasiallehrer in Deutschland. Hannes Hansen fing schon frĂĽh an, fĂĽr Zeitungen und Rundfunk zu arbeiten. Seit 1994 tat er das ausschlieĂźlich. Hannes Hansen hatte, was man in der Branche einen „Bauchladen“ nannte und arbeitete als freier Kultur- und Reisejournalist, Autor und Ăśbersetzer fĂĽr diverse Zeitungen und Rundfunksender. Zu seinen Buchveröffentlichungen gehört der 1986 erschienene „Vorschlag, das Marine-Ehrenmal zu Laboe von dem amerikanischen KĂĽnstler Christo einpacken zu lassen“, welchen Vorschlag besagter KĂĽnstler ablehnte – er war gerade mit anderem, nämlich mit dem Reichstag beschäftigt. Immerhin brachte dem Autor dieses Buch auĂźer Lob aus dem linken Lager auch, worauf er besonders stolz ist, ein Hausverbot durch den Besitzer des „Mordstrums“ an der Kieler Förde, den Deutschen Marinebund, ein. Neben diversen Reise- und StädtebĂĽchern („Hannes Hansens Spaziergänge in …“, „Auf der Suche nach …“) veröffentlichte er die Romane „Die Rilketerroristen” (1995) und „Die Stelle war gut gewählt“ (2002).

Zuletzt war Hannes Hansen im April/Mai 2010 am Literaturtelefon zu hören – mit einer Lesung aus seinem Band „Auf der Suche nach Schleswig-Holstein“.

Autor: www.hansen-munk.de

Verlag: Edition Grabener

Foto: ögyr

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