Junger Literaturpreis S.-H: 2018: Karina Buozys

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de sind in den nächsten Wochen die Preisträger des vom Freundeskreis des Literaturhauses Schleswig-Holstein e.V. ausgeschriebenen Jungen Literaturpreises S.-H. 2018 zu hören. Karina Buozys gewann mit ihrem Text „Tanz mit dem Teufel“ den 2. Preis. Die Aufnahme entstand im Rahmen der Lesung zur Preisverleihung im Literaturhaus S.-H. am 28.3.2018.


Die Jury lobte den Text wie folgt:

„Texte – und nicht nur lyrische – sind manchmal wie Musik, haben einen Rhythmus, ja sogar etwas wie Melodie. Aber Texte so zu gestalten, dass sich der Leserin und dem Leser solch’ ein Rhythmus auch unmittelbar und zugleich nicht zu aufdringlich mitteilt, darf als hohe Kunst gelten.

Karina Buozys gelingt das in ihrer Prosaminiatur ’Tanz mit dem Teufel’. An der gefiel der Jury nur eines nicht: der Titel, weil er schon viel zu viel verrät. Denn wer hier mit wem tanzt, bleibt im Text selbst bis zum Ende auf ungemein spannende Weise offen. ’Sie tanzt.’ lautet der erste kurze, geradezu wie ein Auftakt gesetzte Satz. Dann umkreisen sich zwei, nähern sich immer mehr an. Ist es ein Tango, Ballett oder einfach der Tanz der Liebe? Und wer ist der – oder das –, mit dem sie da tanzt: ein Mann, ein Engel, ein schwarzer gar?

Nun, aus der Überschrift wissen wir’s ja schon: Es ist der Leibhaftige selbst, und man meint als Leserin oder Leser, die verführerischen Bewegungen seines – für einen Teufel erstaunlich schönen – Leibes geradezu mitzuempfinden. Ist es ein Himmel oder die Hölle, in dem oder der, in den oder die hier getanzt wird? Beides zugleich, so der überraschende und zugleich nahezu aphoristische Schlussakkord.

’Sie tanzt’, heißt es am Anfang. Am Ende aber tanzen auch wir als Leserinnen und Leser, bewegt von einem Text voller tänzerischer Rhythmen, die ihn in ihrem flinken und durchkomponierten Wechsel „swingen“ lassen.“

Karina Buozys gewann bereits 2017 beim Jungen Literaturpreis S.-H. einen 3. Preis und war damit im Juli 2017 am Literaturtelefon zu hören.

Die Texte der Preisträgerinnen sind nachzulesen unter: www.flsh-kiel.de. Ein Bericht von Sabine Tholund („Kieler Nachrichten“) über die Preisverleihung findet sich hier.

Foto: ögyr

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