Jochen Schmidt

Am Literaturtelefon unter der Rufnummer 0431/901-8888 und auf www.literaturtelefon-online.de liest Jochen Schmidt aus seinem 2022 bei C. H. Beck erschienenen Roman „Phlox“. Die Aufnahme entstand im Rahmen einer Lesung am 29.11.2022 im Literaturhaus Schleswig-Holstein.



Mit seinem für die Longlist des deutschen Buchpreises 2022 nominierten Roman erweist sich der Berliner Schriftsteller Jochen Schmidt einmal mehr als ein Meister der Erinnerungen sowie scharf und humorvoll umschriebener Erkenntnisse. Der den Leser*innen bereits aus „Zuckersand“ bekannte Ich-Erzähler Richard Sparka reist noch einmal nach Schmogrow im Oderbruch, in das Haus, in dem er seine Kindheit verbrachte. Seine nostalgischen Erinnerungen an das geliebte naturnahe Selbstversorger-Glück werden jedoch nicht nur durch die längst veränderte Gegenwart der Bauzäune und Fertig-Eigenheime empfindlich gestört, sie erhalten auch durch die Entdeckung weit zurückliegender Ereignisse weitere Risse. Detailverliebt und mit großem Sinn für feine Beobachtungen, aus denen sprudelnde Geschichten werden, gräbt Jochen Schmidt in der Vergangenheit und zeigt deren Bedeutung für die Gegenwart.

Jochen Schmidt, geboren 1970 in Ost-Berlin, war 1999 Mitbegründer der Berliner Lesebühne „Chaussee der Enthusiasten“. Dort trug Schmidt regelmäßig Texte vor, die als Kurzprosa teils auch veröffentlicht wurden. Daneben verfasst er Kolumnen für verschiedene Zeitungen, schreibt Reiseführer und Blog-Texte und ist als Übersetzer tätig.

Schmidts literarisches Schaffen ist durch eine „Ambivalenz von pointierter Komik und existenzieller Traurigkeit“ geprägt (Killy Literaturlexikon). Gerade weil Schmidts oft autobiografisch inspirierte Texte in der Endzeit der DDR („Schneckenmühle“) bzw. der Nachwendezeit („Müller haut uns raus“) historisch genau zu verorten sind, falle die Distanz zu politischen Themen auf. Melancholische Erinnerungen an den (längst vergangenen) Alltag überwiegen. Auch abseits seiner eigenen Erfahrungen konzentriert sich Schmidt auf Charaktere, die scheinbar „aus der Zeit gefallen“ sind, die Geschehnisse werden trotz ihrer Skurrilität mit einem Ton vorgetragen, der Sprachwitz und Ironie einerseits mit Melancholie und „stoischem Erzähltempo“ andererseits vereint. (nach Wikipedia)

Wikipedia ĂĽber den Autor

Verlag: C. H. Beck

Foto: Susanne Schleyer / autorenarchiv.de

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