Am Literaturtelefon unter 0431/901-1156 und www.literaturtelefon-online.de liest Karl-Heinz Ott aus seinem bei Hoffmann & Campe erschienenen Rousseau-Roman „Wintzenried“. Die Aufnahme entstand im Rahmen seiner Lesung im Literaturhaus S.-H. in Kiel am 24.10.2011.
Karl-Heinz Ott, seit dem mehrfach ausgezeichenten Roman „Endlich Stille“ als gleichermaßen unterhaltsamer wie genauer Erzähler philosophischer Themen ausgewiesen und zuletzt mit seiner Händel-Biografie „Tumult und Grazie“ breit rezipiert, widmet sich in seinem neuen Roman „Wintzenried“ Jean-Jacques Rousseau und gewährt überraschende und bizzare Einblicke in dessen Leben. Gestützt auf das Material der „Confessions“ und der naturphilosophischen Schriften erzählt Ott eine phantastisch skurrile Geschichte über das Leben eines Mannes, der zeitlebens nicht über das Trauma hinwegkommt, dass der Friseur Wintzenried den Platz im Bett seiner 13 Jahre älteren Geliebten eingenommen hat. Er erzählt von Tragik, Wahnsinn und Wahrheit im Leben des französischen Philosophen, der ohne den Friseur niemals Wegbereiter der Französischen Revolution geworden wäre. Und er erzählt von den vielen tatsächlichen und eingebildeten Gegnern Rousseaus in den Reihen der Aufklärer.
Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen an der Donau geboren und lebt heute in Freiburg. 1998 erschien sein Romandebüt „Ins Offene“, für das er den Hölderlin-Förderpreis und den Thaddäus-Troll-Preis erhielt. Für seine folgenden Romane „Endlich Stille“ (2005) und „Ob wir wollen oder nicht“ (2008) wurde er ebenfalls mehrfach ausgezeichnet. 2010 wurde am Nationaltheater Mannheim das von Theresia Walser und ihm gemeinsam geschriebene Stück „Die ganze Welt“ uraufgeführt.
Das Feuilleton der FAZ über „Wintzenried“.
Foto: Jürgen Bauer